Münze Österreich
Geschichte der Münze Österreich
Die Geschichte der Münze Österreich reicht mehr als 600 Jahre zurück und beginnt im Jahr 1397 mit einer kleinen Münzstätte in der Wollzeile in Wien. Im Jahr 1752 wurde diese Münzstätte in das Winterpalais von Prinz Eugen verlegt. Viele Jahre später, im Jahr 1834, errichtete Kaiser Franz I. eine neue Wiener Münze und verlegte die Winterpalast-Münze an den neuen Standort. Dieses Gebäude dient nun als Sitz der heutigen Münze Österreich.
Vor der Gründung der Ersten Österreichischen Republik im Jahr 1918 war die Münze Am Heumarkt in Wien die führende Münzstätte des Habsburgerreiches. Danach blieb die Landesmünze Wien die einzige Münzstätte in Österreich. Ab 1925 gab die Münzanstalt österreichische Schilling-Münzen aus. Als Österreich von 1938 bis 1945 unter deutscher Herrschaft stand, gab die Münzanstalt deutsche Reichsmark aus. Zwischen 1945 und 2001 gab die Münze wieder den österreichischen Schilling aus, bis 2001 der Euro eingeführt wurde.
Im Jahr 1989 wurde die Münze Wien in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und erhielt den Namen Münze Österreich AG. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie zu einer Tochtergesellschaft der Österreichischen Nationalbank. Zur Feier dieser Ereignisse wurde die Goldanlagemünze "Wiener Philharmoniker" in den Stückelungen 1/4 oz und 1 oz eingeführt. In den Folgejahren wurden weitere Stückelungen aufgelegt, und der Wiener Philharmoniker ist heute eine der beliebtesten Goldanlagemünzen.
Münzen und Barren der Münze Österreich
Die Münze Österreich ist zwar für die Produktion der Wiener Philharmoniker-Münze bekannt, stellt aber auch eine Reihe anderer hochwertiger Edelmetallprodukte her.
Wiener Philharmoniker-Münzen
Die Gold- und Silbermünzenserie Wiener Philharmoniker, auch Österreichische Philharmoniker genannt, ist das erfolgreichste Produkt der Münze Österreich. Die 1989 eingeführte Philharmoniker-Münze war die meistverkaufte Anlagemünze in Europa und stand 1990 an zweiter Stelle in der Welt. In den 1990er Jahren wurde die Münze sogar mehrmals vom World Gold Council als die weltweit meistverkaufte Münze genannt. Der Erfolg der Philharmoniker hat sich auch danach fortgesetzt. In den 2000er Jahren machte die Münze 30-40 % der Anlagemünzenverkäufe in Europa aus.
Die Wiener Philharmoniker-Münze hat ihren Namen von den weltberühmten Wiener Philharmonikern. Da Wien die Stadt ist, von der aus Mozart, Haydn und viele andere die klassische Musik geprägt haben, lag es nahe, die Münze nach dem berühmten Orchester der österreichischen Hauptstadt zu benennen.
Die von Chefgraveur Thomas Pesendorfer entworfene Münze zeigt auf der Vorderseite die Instrumente der Wiener Philharmoniker: ein Horn, ein Fagott, eine Harfe, vier Violinen und ein Cello. Die Rückseite der Münze ist mit einer detaillierten Abbildung der berühmten Orgel im großen Saal des Wiener Musikvereins verziert. Das Design der Münzen hat sich seit ihrer ersten Ausgabe nicht verändert.
Die Wiener Philharmoniker-Goldmünzen sind in verschiedenen Gewichtsklassen erhältlich. Zunächst waren die Goldmünzen nur in den Stückelungen 1 oz Wiener Philharmoniker Goldmünze und 1/4 oz Philharmoniker Goldmünzen erhältlich. Im Jahr 1991 wurde eine 1/10 oz Wiener Philharmoniker Goldmünze eingeführt, gefolgt von einer 1/2 oz Wiener Philharmoniker Goldmünze im Jahr 1994 und einer kleineren 1/25 oz Wiener Philharmoniker Goldmünze im Jahr 2014. Die goldenen Philharmoniker-Münzen werden aus 999,9 reinem Gold hergestellt.
Silberne Philharmoniker-Münzen wurden erstmals 2008 ausgegeben und eine Platin-Philharmoniker-Münze wurde 2016 herausgegeben. Die Silber-Philharmoniker-Münzen sind nicht mit einem Feingehaltsstempel versehen, sondern als Feinsilber gekennzeichnet, was bedeutet, dass es sich um eine Münze aus mindestens 999 reinem Silber handelt. Die Platin-Philharmoniker-Münzen werden aus 999,5 reinem Platin hergestellt.
Andere Anlageprodukte der Münze Österreich
Neben der Serie der Wiener Philharmoniker stellt die Münze Österreich auch andere einzigartige österreichische Bullionmünzen her. Dabei handelt es sich um historische Nachprägungen von originalen österreichischen Golddukaten, Gulden und Kronen aus der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die Motive dieser historischen österreichischen Münzen zeigen das Jahr, in dem die Münzen zuletzt in Umlauf waren, zum Beispiel 1915 für den Dukaten. Die Münzen der österreichisch-ungarischen Monarchie bestanden zu 90 % aus reinem Gold und wurden in ganz Europa akzeptiert.
Im Jahr 2019 wurde von der Münze Österreich eine Sonderausgabe der Robin Hood Silbermünze zur Feier des 825-jährigen Bestehens herausgegeben. Weitere Gedenkmünzen, die anlässlich des Jubiläums herausgegeben wurden, waren eine mit der Wiener Neustadt auf der Vorderseite und eine mit dem Herzog Leopold V. von Österreich. Mit dieser 825-Jahr-Feier wurde die erste Münzprägung in Wien gefeiert, die im Jahr 1194 stattgefunden haben soll. Die Münze Österreich verweist auf dieses Datum als ihren historischen Beginn.
Die Münze Österreich produziert auch Goldbarren in verschiedenen Gewichtsklassen von 1 Gramm bis zu 1 kg.
Ansehen der Münze Österreich
Die Münze Österreich gilt allgemein als eine der weltweit führenden Münzprägeanstalten, die für ihre hochreinen Produkte und ihre Beliebtheit bei Anlegern und Sammlern gleichermaßen bekannt ist. Die Münze ist von der London Bullion Market Association (LBMA) und dem Responsible Jewellery Council (RJC) akkreditiert.
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