Münzglanz
Der sogenannte Münzglanz, auch als Mint Luster oder Coin Luster bekannt, beschreibt den metallischen Glanz auf der Oberfläche einer Münze, der während des Prägeprozesses entsteht. Dieser Effekt ist ein wichtiges Merkmal zur Beurteilung des Erhaltungsgrades einer Münze, da er nicht künstlich nachgeahmt werden kann. Er entsteht durch das wiederholte Prägen des Rohlings (Planchet), wobei sich das Metall vom Zentrum zur Münzrandschrift hin verformt und winzige Rillen bildet, die das Licht in einem charakteristischen Muster reflektieren.
Der Münzglanz ist für Numismatiker ein zentrales Qualitätskriterium. Er erzeugt bei Lichteinfall den sogenannten „Cartwheel-Effekt“, bei dem sich die Lichtreflexe beim Kippen der Münze scheinbar drehen. Dieser Effekt ist besonders bei unzirkulierten oder prägefrischen Münzen ausgeprägt. Schon geringe Abnutzung – etwa durch Berührung mit bloßen Händen – kann den Glanz beeinträchtigen. Daher ist beim Umgang mit wertvollen Gold- und Silbermünzen das Tragen von Baumwollhandschuhen empfehlenswert. Auch für die Wertermittlung von Anlage- und Sammlermünzen spielt der Erhalt des Münzglanzes eine wichtige Rolle.