Invertierter Markt


Ein invertierter Markt liegt vor, wenn kurzfristige Preise über den Preisen für längerfristige Lieferverträge liegen. Dies bedeutet beispielsweise, dass der aktuelle Goldpreis höher ist als der für Lieferungen in einem oder mehreren Monaten. Normalerweise ist der Edelmetallmarkt durch das sogenannte Full Carry-Modell geprägt, bei dem die Terminpreise aufgrund von Lagerkosten und Zinsen höher sind als der Kassapreis (Contango). Sobald jedoch der Spotpreis über den späteren Lieferpreisen liegt, spricht man von Backwardation – dem klassischen Zeichen eines invertierten Marktes.

Ein invertierter Markt deutet oft auf ein angespanntes Angebot oder hohe kurzfristige Nachfrage hin. Solche Marktphasen können durch geopolitische Krisen, Lieferkettenprobleme oder einen sprunghaften Anstieg der physischen Nachfrage ausgelöst werden. Für Anleger bedeutet dies: In einem invertierten Markt sind kurzfristige Verfügbarkeiten knapp, was zu Aufgeldern bei Münzen und Barren führen kann. Gleichzeitig signalisiert dieser Zustand, dass Händler bereit sind, für sofort verfügbares Edelmetall mehr zu zahlen als für spätere Lieferungen – ein möglicher Hinweis auf Misstrauen gegenüber der Marktstabilität.