Innerer Wert
Im Bereich der Numismatik bezeichnet der innere Wert (englisch Intrinsic Value oder auch Melt Value) den materiellen Wert einer Münze – also den Wert des Edelmetalls, aus dem sie besteht. Dieser Wert ergibt sich aus dem aktuellen Spotpreis und dem Feingewicht der Münze. Beispielsweise hat eine 1-Unzen-Goldmünze bei einem Goldpreis von 1.000 Euro pro Feinunze einen inneren Wert von exakt 1.000 Euro – unabhängig davon, welchen Nennwert die Münze offiziell trägt.
Der innere Wert ist besonders für Anleger von Bedeutung, die Edelmetallmünzen nicht wegen ihrer Seltenheit oder Sammlerattraktivität, sondern aufgrund ihres Metallgehalts erwerben. Sobald der innere Wert den aufgeprägten Nennwert übersteigt, werden solche Münzen in der Regel nicht mehr als Umlaufgeld verwendet – sie verschwinden aus dem Zahlungsverkehr und werden entweder gehortet oder eingeschmolzen. Vor allem bei historischen Umlaufmünzen aus Silber ist der innere Wert oft ein Indikator für deren Mindestpreis. Für Investoren ist es entscheidend, zwischen innerem Wert und Marktwert zu unterscheiden – letzterer kann durch Nachfrage, Erhaltungsgrad oder Seltenheit deutlich höher ausfallen.