11

Mar 2025

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Anlagemünzen aus Platin und Palladium: Gesuchte Investment-Exoten

Von StoneX Bullion

Platin und Palladium gehören zur Gruppe der Platinmetalle und zeichnen sich durch ihre Seltenheit sowie ihre besonderen chemischen und physikalischen Eigenschaften aus. Sie sind nicht nur für Schmuck und Münzprägungen relevant, sondern spielen auch eine essenzielle Rolle in der Industrie. Besonders in der Automobilbranche werden sie für Katalysatoren verwendet, da sie helfen, Schadstoffemissionen zu reduzieren. Diese industrielle Nachfrage, gepaart mit der begrenzten globalen Förderung, macht Platin und Palladium zu interessanten Anlagealternativen.

Platin-Anlagemünzen: Beispiele und Verfügbarkeit

Platin-Anlagemünzen werden von verschiedenen renommierten Prägestätten angeboten. Zu den bekanntesten zählen:

  • Maple Leaf (Kanada) – Die Royal Canadian Mint prägt seit 1988 den Maple Leaf in Platin mit einem Feingehalt von 99,95 %. Die Produktion der regulären Anlagemünzen wurde 1999 eingestellt, jedoch wird seit 2009 die 1-Unzen-Version wieder ausgegeben.
  • Wiener Philharmoniker (Österreich) – Die Münze Österreich bietet seit 2016 den Wiener Philharmoniker auch in Platin an. Die Münze besteht aus 999,5er Platin und wird vor allem in der 1-Unzen-Größe angeboten.
  • Britannia (Großbritannien) – Die Royal Mint prägt die bekannte Britannia-Münze ebenfalls in Platin. Sie weist einen Feingehalt von 99,95 % auf und ist eine der am weitesten verbreiteten Platinmünzen Europas.

Palladium-Anlagemünzen: Beispiele und Verfügbarkeit

Auch im Bereich der Palladium-Anlagemünzen gibt es einige interessante Exemplare, darunter:

  • Maple Leaf (Kanada) – Seit 2005 gibt es den kanadischen Maple Leaf auch in Palladium. Er hat einen Feingehalt von 99,95 % und einen Nennwert von 50 CAD.
  • Cook Islands Bounty (Cookinseln) – Diese Münze wird in Palladium mit einem Feingehalt von 99,95 % geprägt. Sie ist besonders in Sammlerkreisen gefragt.
  • Panda (China) – China prägte von 1989 bis 2005 den Panda in Palladium mit einem Feingehalt von 99,9 %. Aufgrund der geringen Prägezahlen sind diese Münzen heute bei Sammlern sehr begehrt.

Daneben gibt es auch Investment-Barren in Platin und Palladium.

Investitionen in Platin und Palladium ermöglichen Anlegern, ihr Edelmetallportfolio zu diversifizieren. Während Gold und Silber traditionell als sichere Häfen gelten, bieten Platin und Palladium die Möglichkeit, von der industriellen Nachfrage zu profitieren.

Platin und Palladium haben im Gegensatz zu Gold eine hohe industrielle Nutzung, insbesondere in der Automobilbranche. Da immer strengere Umweltauflagen eingeführt werden, bleibt die Nachfrage nach diesen Metallen stabil oder steigt sogar an. Dies kann sich langfristig positiv auf die Preise auswirken.

Seltenheit und begrenztes Angebot

Platin und Palladium sind deutlich seltener als Gold oder Silber. Die globale Fördermenge ist begrenzt, da die Vorkommen hauptsächlich in wenigen Ländern wie Südafrika, Russland und Kanada liegen. Diese Knappheit kann dazu führen, dass die Preise langfristig steigen.

Während Gold und Silber seit Jahrhunderten als Wertanlage genutzt werden, gewinnen Platin und Palladium erst seit wenigen Jahrzehnten an Bedeutung als Anlageprodukte. Dies könnte für frühe Investoren von Vorteil sein, falls sich diese Metalle langfristig als etablierte Investmentalternativen durchsetzen.

Mehrwertsteuerpflicht in vielen Ländern

Ein entscheidender Nachteil von Platin- und Palladiummünzen ist, dass sie in vielen Ländern – darunter Deutschland – der Mehrwertsteuer unterliegen. Während Anlagegold steuerfrei ist, fällt auf Platin- und Palladiummünzen in Deutschland eine Mehrwertsteuer von 19 % an. Dies kann die Attraktivität für Investoren mindern, da der Kaufpreis somit deutlich über dem reinen Materialwert liegt.

Im Vergleich zu Gold und Silber weisen Platin und Palladium zudem eine stärkere Preisschwankung auf. Da ihr Wert stark von der industriellen Nachfrage abhängt, können wirtschaftliche Krisen oder Veränderungen in der Automobilindustrie erhebliche Auswirkungen auf die Preisentwicklung haben. Beispielsweise hat die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen, die keine Katalysatoren benötigen, bereits Einfluss auf die Nachfrage nach Palladium.

Begrenzte Auswahl an Anlagemünzen

Im Gegensatz zu Gold, bei dem es eine Vielzahl von Anlagemünzen aus verschiedenen Ländern gibt, ist die Auswahl bei Platin und Palladium begrenzt. Es gibt nur wenige etablierte Münzserien, und nicht alle Händler führen diese Metalle in ihrem Sortiment. Platin- und Palladiummünzen bieten Anlegern dennoch eine interessante Möglichkeit, ihr Portfolio um seltene Edelmetalle zu erweitern. Sie profitieren von industrieller Nachfrage und begrenztem Angebot, was langfristig eine positive Preisentwicklung begünstigen könnte. Dennoch sollten Investoren die steuerlichen Aspekte, die hohe Volatilität und die geringere Liquidität im Vergleich zu Gold und Silber berücksichtigen. Wer sich der Risiken bewusst ist und langfristig denkt, kann mit Platin und Palladium eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Edelmetallanlage finden.

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