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Jan 2024

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Warum Zentralbanken Gold kaufen

By StoneX Bullion

In den letzten zwei Jahren waren die Zentralbanken weltweit auf Goldkauftour. Bis zum dritten Quartal 2023 kauften die globalen Zentralbanken rund 800 Tonnen dieses Edelmetalls und besitzen nun etwa ein Fünftel des gesamten jemals geförderten Goldes. Nach Angaben des World Gold Council beabsichtigt rund ein Viertel der Zentralbanken, ihre Reserven im nächsten Jahr weiter zu erhöhen.

Es gab eine Zeit, in der die Zentralbanken größtenteils Nettoverkäufer von Gold waren, aber seit der globalen Finanzkrise (GFC) von 2008 nehmen die Goldkäufe der Zentralbanken nur noch zu. Kein Wunder: Die Sicherheit, Liquidität und einzigartigen Eigenschaften von Gold machen es zu einer stabilen und attraktiven Anlage.

Wenn Sie besser verstehen möchten, warum Zentralbanken Gold kaufen, lesen Sie weiter. In diesem Artikel untersuchen wir die Hauptgründe, warum Zentralbanken Gold kaufen, welche Zentralbanken das meiste Gold halten und wo Zentralbanken ihr Gold lagern.

Warum Zentralbanken Gold kaufen

Im Rahmen der World Gold Council Central Bank Gold Reserves Survey im Jahr 2023 wurden Zentralbanken auf der ganzen Welt nach den wichtigsten Faktoren gefragt, die bei ihrer Entscheidung, Gold zu halten, eine Rolle spielten. Die fünf beliebtesten Antworten – und damit die wichtigsten Gründe, warum Zentralbanken Gold kaufen, waren:

  • Historische Stellung
  • Werterhalt in Krisenzeiten
  • Langfristiger Werterhalt und Inflationsabsicherung
  • Portfolio-Diversifizierer
  • Kein Ausfallrisiko.

Lassen Sie uns einige dieser Faktoren genauer untersuchen.

Historische Stellung

Gold ist eines der ältesten und am allgemeinsten geschätzten Vermögenswerte. Menschen aller Kulturen auf der ganzen Welt verehren seit der Antike Gold. Königliche Schatzkammern, Tempel und andere wichtige Behörden horteten Gold, um ihre wirtschaftliche Stabilität und Macht zu behaupten. Dafür gibt es viele Gründe:

Knappheit: Gold ist seltener als andere Metalle wie Eisen oder Kupfer, aber nicht so selten, dass seine Verwendung unmöglich wäre.

Haltbarkeit: Aus chemischer Sicht ist Gold ein festes Metall, das weder rostet noch korrodiert, wenn es den Elementen ausgesetzt wird.

Formbarkeit: Gold ist extrem weich und formbar, sodass es leicht in verschiedene Formen gebracht und für Goldmünzen geprägt werden kann.

Der heutige Wert von Gold ergibt sich aus seiner früheren Verwendung als Währung und Wertgegenstand, was ihm eine starke historische Stellung verleiht. Sollte das Finanzsystem, wie wir es kennen, zusammenbrechen, ist es wahrscheinlich, dass die Welt wieder auf Gold als Vermögenswert zurückgreifen wird. Sollte dies geschehen, könnten Zentralbanken mit Goldreserven ihre Position als wirtschaftliche Kraftzentren behaupten.

Performance in Krisenzeiten

Gold hat sich als sicherer Hafen erwiesen, der in Zeiten von Instabilität und Krise seinen Wert behält – und sogar an Wert gewinnt. Ob politische Unruhen, wirtschaftliche Instabilität oder globale Finanzkrisen: Gold behält tendenziell seinen Wert, unabhängig davon, was in der Welt passiert. Aus diesem Grund wird es oft als „Krisengut“ bezeichnet.

Diese beiden Beispiele verdeutlichen die Fähigkeit von Gold, in Krisenzeiten in die Höhe zu schießen:

USA in den späten 70er Jahren: Zu dieser Zeit lagen die Zinssätze bei über 15 %, die Inflation lag bei 14 % und die Welt erlebte den Kalten Krieg, die sowjetische Invasion in Afghanistan und ein Ölembargo. In dieser Zeit stieg der Goldpreis zwischen 1976 und 1980 um 721 %.

Anfang 2022: Im Zuge des Russland-Ukraine-Konflikts und der daraus resultierenden globalen Unsicherheit kam es zu einer ähnlichen Situation, bei der der Goldpreis um 6 % stieg.

Im Wesentlichen ermöglicht die anhaltende Wertentwicklung von Gold während einer Krise den Zentralbanken, wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen zuversichtlich zu meistern. Die niederländische Zentralbank De Nederlandsche Bank (DNB) fasst ihre Sichtweise zu diesem Thema kurz und bündig zusammen:

„Ein Goldbarren behält immer seinen Wert. Krise hin oder her. Das gibt ein sicheres Gefühl.“

Langfristiger Werterhalt und Inflationsabsicherung

Neben seiner Fähigkeit, sich in Krisensituationen gut zu behaupten, hat sich Gold auch als wirksamer Inflationsschutz und langfristiger Werterhalt erwiesen. Während Papiergeld bekanntermaßen mit der Zeit an Wert verliert, ist Gold ein begrenzt verfügbarer Vermögenswert. Das heißt, es kann nicht beliebig hergestellt werden.

Seine Knappheit in Kombination mit seinem inneren Wert macht Gold widerstandsfähig gegenüber den Auswirkungen der Inflation und trägt dazu bei, seine Kaufkraft langfristig zu erhalten.

Portfolio-Diversifikator

Ein weiterer Grund, warum Zentralbanken Gold kaufen, ist die Diversifizierung ihrer Reserven. Der Wert der Währung eines Landes kann je nach Wirtschaftslage schwanken. In Krisensituationen müssen die Zentralbanken möglicherweise mehr Geld drucken, um einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern. Dies führt zu einer Währungsabwertung.

Im Gegensatz zu Fiat-Währungen ist Gold ein physischer Rohstoff, der nicht auf Abruf gedruckt werden kann. Dies trägt dazu bei, den Zentralbanken eine Diversifizierungsebene zu verleihen, das Gesamtrisiko zu verringern, die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und ihr Potenzial für langfristige Renditen zu optimieren. Mit Goldreserven können Zentralbanken wirtschaftliche Stürme überstehen und ein ausgewogenes Portfolio aufrechterhalten, das nicht zusammenbricht, wenn Papiergeld an Wert verliert.

Darüber hinaus tendiert Gold dazu, sich im Gegensatz zu herkömmlichen Finanzanlagen wie Aktien und Anleihen zu bewegen. Wenn diese Vermögenswerte an Wert verlieren, steigt der Goldpreis tendenziell. Dies macht Gold zu einem zuverlässigen Anker und Diversifikator in den Portfolios der Zentralbanken.

Kein Ausfallrisiko

Ein weiterer wichtiger Grund, warum Zentralbanken Gold halten, ist das Fehlen eines Ausfallrisikos. Im Gegensatz zu anderen Finanzanlagen wie Anleihen oder Krediten ist Gold nicht auf die Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen oder Versprechen durch Dritte angewiesen.

Einmal erworben, ist Gold ein materieller, physischer Vermögenswert mit einem inneren Wert, der nicht von Dritten abhängt. Dies bedeutet, dass Zentralbanken, die Gold halten, darauf vertrauen können, dass ihre Investitionen auch in Zukunft sicher, stabil und zuverlässig bleiben.

Weitere Gründe, warum Zentralbanken Gold kaufen

Während die oben genannten Faktoren bei den Goldkäufen der Zentralbanken die größte Rolle spielen, gibt es noch andere Gründe, warum sie sich dafür entscheiden könnten. Diese beinhalten:

Anonymität: Inmitten zunehmender geopolitischer Spannungen hat das Zahlungssystem der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications (SWIFT) Sanktionen gegen Länder wie Iran und Russland verhängt. Länder, die der Sanktionen überdrüssig sind, können ihre US-Dollar-Vermögenswerte gegen das anonymere Gold eintauschen.

Es macht sie sicherer: In einer unsicheren Welt können Goldkäufe dazu beitragen, dass Zentralbanken stabiler und sicherer aussehen (und sich auch so fühlen). Sollte es zu einer Finanzkrise oder einem Währungsverfall eines Landes kommen, können sich diese Länder auf ihre Goldvorräte verlassen, um den Sturm zu überstehen.

Entdollarisierung: Viele Länder kaufen Gold, um ihre Reserven vor einer Überkonzentration des US-Dollars zu diversifizieren. Beispielsweise verhandeln die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika über die Entwicklung einer neuen Währung als Teil einer De-Dollarisierungsstrategie. Sie haben angedeutet, dass die neue Währung möglicherweise durch Gold und andere Metalle mit innerem Wert gedeckt sein könnte. Sollte sich dieser Prozess weiterentwickeln, wäre es keine Überraschung, dass sich immer mehr Zentralbanken dem Gold zuwenden würden.

Welche Zentralbanken halten das meiste Gold?

Im Jahr 2024 sind die Vereinigten Staaten die fünf Länder mit den größten Gold-Zentralbankkäufen, gefolgt von Deutschland, Italien, Frankreich und der Russischen Föderation.

Vereinigte Staaten: Die US-Notenbank hält mit mehr als 8.100 Tonnen das meiste Gold aller anderen Zentralbanken. Dies entspricht etwa 68 % ihrer gesamten Währungsreserven.

Deutschland: Die Deutsche Bundesbank verwaltet die deutschen Goldbestände, die rund 3.352 Tonnen betragen. Das ist weniger als die Hälfte der US-Bestände und entspricht etwa 67 % der Gesamtreserven des Landes.

Italien: Die Banca d'Italia verfügt an verschiedenen Standorten über Goldreserven in Höhe von insgesamt rund 2.451 Tonnen oder 64 % ihrer Gesamtreserven.

Frankreich: Dicht hinter Italien folgt die Banque de France, die rund 2.436 Tonnen Goldreserven hält, was etwa 66 % ihrer gesamten Währungsreserven entspricht.

Russische Föderation: Die russische Zentralbank hat erst vor kurzem mit dem Ankauf von Goldreserven begonnen und liegt nun mit 2.332 Tonnen des gelben Metalls hinter Frankreich zurück. Das sind nur 24,67 % ihrer Gesamtreserven.

Die Schwellenländer strömen in Richtung Gold

In letzter Zeit beobachten wir, dass immer mehr Schwellenländer in den Goldmarkt strömen. Dazu gehören China, die Türkei, Indien und Polen. Obwohl diese Märkte immer noch über weniger Reserven verfügen als ihre Pendants in den Industrieländern, kaufen sie Gold zu einem höheren Preis und könnten bald mehr von diesem Reservevermögen halten.

Im Jahr 2022 kam der größte Anstieg der Goldreserven aus der Türkei, China, Ägypten, Katar und Usbekistan. Obwohl die vollständigen Daten für 2023 noch nicht vorliegen, scheinen die Türkei und China zusammen mit anderen Schwellenländern wie Polen, Kirgisistan und Indien weiterhin an der Spitze zu stehen.

Wo lagern Zentralbanken Gold?

Zentralbanken lagern ihre Goldreserven an verschiedenen Orten im In- und Ausland. Wo ein Land sein physisches Gold lagert, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Sicherheitsbedenken, historische Praktiken und geopolitische Erwägungen.

Die meisten Zentralbanken lagern ihr Gold entweder in:

Inländische Lagerung: In den meisten Fällen lagern Länder einen erheblichen Teil ihrer Goldreserven innerhalb ihrer eigenen Grenzen. Dazu gehören sichere Einrichtungen wie staatliche Tresore oder von den Zentralbanken selbst betriebene Einrichtungen. Beispielsweise lagern die USA einen großen Teil ihres Goldes im Fort Knox Bullion Depository.

Internationale Lagerung: Einige Zentralbanken lagern Gold in Tresoren in anderen Ländern. Dies wird als Halten von Goldreserven in „Devisenreserven“ bezeichnet. Die internationale Lagerung von Gold ist für Zentralbanken eine Möglichkeit, ihre Reserven zu diversifizieren und eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzuzufügen. Einige europäische Länder lagern ihr Gold beispielsweise in den Tresoren anderer europäischer Zentralbanken.

Internationale Finanzzentren: Bestimmte Zentralbanken lagern ihr Gold in Tresoren an internationalen Finanzzentren wie London, New York oder Zürich. Diese Städte sind für ihre gut ausgebaute Finanzinfrastruktur und sichere Einrichtungen zum Schutz der Goldreserven bekannt.

Internationale Organisationen: In einigen Fällen entscheiden sich Zentralbanken dafür, ihr Gold bei internationalen Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu lagern, der Gold im Namen seiner Mitgliedsländer in dafür vorgesehenen Depots verwahrt.

Investieren Sie mit Gold in Ihre Zukunft

Seit Jahrhunderten spielt Gold eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des Reichtums von Nationen, und es scheint nicht, dass dies so schnell aufhören wird. Die Stabilität, Liquidität, der innere Wert und die Fähigkeit von Gold, als Diversifikator zu fungieren, machen es zu einem erstklassigen Vermögenswert für jede Nation. Wenn Sie in Ihre Zukunft investieren möchten, können Sie auch Ihren eigenen Goldbestand erwerben.

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