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Sep 2025

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Australien läutet das „Jahr des Pferdes“ ein - und die Edelmetalle galoppieren davon

Von StoneX Bullion

Es hat inzwischen Tradition: Bereits im Spätsommer präsentiert die Perth Mint die Investment-Motive des Folgejahres. Deshalb stehen seit dem 1. September 2025 die Bullionausgaben zum Jahr des Pferdes aus der Australian-Lunar-Serie III fest. Die Anlagemünzen erscheinen erneut in Gold, Silber und Platin: Für Gold sind unter anderem 1 Unze, 2 Unzen und 10 Unzen vorgesehen, für Silber reichen die Größen von 1/2 Unze bis 1 Kilogramm, und im Platinbereich ist eine 1-Unzen-Variante angekündigt. Die große 10-Kilogramm-Silbermünze ist separat terminiert und erscheint zu einem späteren Zeitpunkt.

Warum Anleger am 1. September doppelt Grund zu feiern haben

Die Erfolgsgeschichte der Lunar-Münzen ist gleichzeitig ein eindrucksvoller Beweis für die Erfolgsgeschichte von Gold und Silber - aus heutiger Sicht ist es kaum vorstellbar, dass Anfang September 1999 der Preis für eine Feinunze Gold bei 240 Euro und für Silber bei rund 5 Euro lag. Doch ausgerechnet zur Markteinführung der neuen Lunar-Münzen im September 2025 feiern Gold und Silber neue Rekordstände.

So mancher Anleger fragt sich in Anbetracht dieser Entwicklung zu Recht: “Was wäre, wenn …?” Wer seit der Markteinführung der Gold-Lunare im Jahr 1996 jedes Jahr nur eine Lunar-Münze in 1 oz Gold gekauft hätte, läge bei einem Gesamt-Investment von etwa 28.500 Euro. Der heutige Goldwert: Etwa 90.000 Euro. Der tatsächliche Wert einer solchen Sammlung liegt wegen vieler besonders seltener Jahrgänge jedoch deutlich darüber - ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie stark sich die Kombination aus Edelmetall-Investment und Sammlerwert entwickeln kann.

Zwischen 1996 und 2005 bewegte sich der Goldpreis in Euro auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Nach einem Rückgang bis auf rund 240 Euro im Jahr 1999 setzte ab 2001 ein langsamer, aber stetiger Anstieg ein. Bis 2005 stieg der Preis auf 353 Euro je Feinunze. Ab 2006 beschleunigte sich der Aufwärtstrend deutlich, getrieben unter anderem durch die globale Finanzkrise und eine wachsende Unsicherheit an den Märkten. 2008 wurde erstmals die 500-Euro-Marke überschritten, 2010 lag der Preis bereits bei 976 Euro. Das bisherige erste Hoch erreichte der Goldpreis 2012 mit 1.322 Euro pro Unze, bevor es in den Folgejahren zu einer deutlichen Korrektur kam.

Zwischen 2013 und 2018 pendelte der Goldpreis für eine Feinunze in Euro zwischen rund 980 und 1.100 Euro je Unze, ehe ab 2019 ein erneuter, dynamischer Anstieg einsetzte. Besonders die Corona-Pandemie und die wirtschaftspolitischen Reaktionen darauf führten ab 2020 zu einem starken Preisschub: Von 1.383 Euro im Jahr 2019 stieg der Preis auf 1.654 Euro im Jahr 2020 und erreichte 2022 einen neuen Höchststand von 1.706 Euro. In den Jahren 2023 bis 2025 beschleunigte sich der Anstieg erneut deutlich, was unter anderem auf geopolitische Krisen, Inflation und eine verstärkte Flucht in Sachwerte zurückzuführen ist. 2024 lag der Preis erstmals über 2.200 Euro, 2025 wurde mit knapp 3.000 Euro ein neuer Rekord erreicht – eine Verdreifachung im Vergleich zum Stand von 2018.

Bei Silber verlief die Entwicklung ähnlich: Nach 1999 verharrte Silber zunächst über Jahre im niedrigen einstelligen Euro-Bereich, in der Mitte der 2000er Jahre lag der Preis um 3,9 Euro je Unze. Der starke Aufschwung endete vorerst im Frühjahr 2011 mit Euro-Spitzenwerten um 32 Euro je Unze. In den Folgejahren pendelte Silber lange über 12 Euro je Unze, bevor es 2024 und 2025 wieder deutlich anzog. Am 1. September 2025 markierte der Euro-Silberpreis mit 34,65 Euro je Unze ein neues Allzeithoch.

Seit 1999 hat sich der Preis für eine Unze Gold also mehr als verzehnfacht und der Preis für Silber ist um das Siebenfache gestiegen - wer in den vergangenen Jahren auf Lunar-Münzen aus Gold oder Silber gesetzt hat, kann sich über stattliche Wertzuwächse freuen. Und viele Motive, beispielsweise der Tiger oder der Drache, erzielen aufgrund der symbolischen Bedeutung in der chinesischen Kultur eine noch höhere Nachfrage und haben sich im Hinblick auf den Marktwert längst vom Metallpreis entkoppelt.

Warum Lunar-Münzen so beliebt sind

Lunar-Programme verbinden jährlich wechselnde Motive mit einer traditionsreichen Erzählung, der zufolge zwölf Tiere in einem legendären Wettlauf die Reihenfolge des Tierkreises bestimmten. Für Sammler entsteht dadurch eine klare Jahrgangslogik und für Anleger eine wiedererkennbare Produktlinie mit hoher Prägequalität.

Die Popularität der Perth-Mint-Serie hat auch damit zu tun, dass die Standardausführung zu einer Unze mit festen Obergrenzen geprägt wird – aktuell sind es 300.000 Stück in Silber und 30.000 Stück in Gold. Dass die Serie weltweit Beachtung findet, hängt zudem mit ihrer frühen und konsequenten Umsetzung zusammen, die die Perth Mint seit den 1990er Jahren systematisch weiterentwickelt.

Die Rückseiten der 2026er Ausgaben zeigen ein kraftvolles Pferdemotiv in Bewegung. Die Gestaltung stammt von Ing Ing Jong, die bereits mehrere Jahrgänge der Serie geprägt hat. Für die Silber-Version gibt es eine separate Gestaltung, das Motiv der Goldmünze findet sich auch auf der Platin-Variante.

Internationale Einordnung

Die “Australian Lunar Coin Series” der Perth Mint liegt in drei Zyklen vor, Serie I von 1996 bis 2007, Serie II von 2008 bis 2019 und Serie III seit 2020. Ursprünglich als Investmentprodukte mit jährlich wechselnden Tierkreis-Motiven geplant, entwickelte die Reihe schnell eine eigene Sammlerdynamik über den reinen Metallwert hinaus. Besonders gesucht sind heute die frühen Ausgaben der Serie I, da die tatsächlichen Prägezahlen in vielen Nominalen, vor allem bei der Standardausführung zu einer Unze Gold beziehungsweise Silber, deutlich unter dem heutigen Niveau der auf 30.000 Stück (Gold) und 300.000 Stück (Silber) limitierten Standardausgaben liegen, was die Marktpreise der frühen Jahrgänge spürbar stützt.

Die Lunar-Reihe der Perth-Mint gilt als Vorreiter für das Sammelthema der „Lunar-Münzen“, doch inzwischen pflegen mehrere Prägestätten eigene Programme. Die Royal Australian Mint hat für 2026 eine Investment-Lunar-Reihe zum Feuer-Pferd vorgestellt. Die Royal Mint aus Großbritannien gab zwischendurch Lunar-Münzen für Anleger aus. Die Royal Canadian Mint setzt die jährlichen Lunar-Motivprogramme mit Silber- und Goldausgaben fort, die bereits 2025 als 2026er Jahrgang in den Shop-Archiven geführt werden.

Symbolik des Pferdes

Für zusätzliche Nachfrage wird im Jahr 2026 das Motiv der Münze sorgen: Das Pferd steht im chinesischen Kulturraum für Vitalität, Geschwindigkeit und Ausdauer. Dem Tierkreiszeichen werden Eigenschaften wie Unabhängigkeit, Tatkraft und eine ausgeprägte Freiheitsliebe zugeschrieben. Das Jahr 2026 gilt in der Elementelehre als Jahr des Feuer-Pferdes, das mit besonders dynamischer, leidenschaftlicher Energie verbunden wird.

Diese Zuschreibungen erklären, warum das Pferdemotiv oft als Vorwärtsbewegung interpretiert wird und warum entsprechende Prägungen als Glücksbringer oder symbolische Begleiter eines neuen Jahres gefragt sind - und in den vergangenen Lunar-Serien stets zu den wertvollsten und begehrtesten Motiven zählten. Umso wichtiger ist es jedoch, von Anfang an beim jeweils neuen Jahrgang dabei zu sein - denn viele der früheren Lunar-Münzen sind im Edelmetallhandel und auch auf dem Zweitmarkt nicht mehr zu bekommen.