15

May 2016

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May 2016

Edelmetall vs. Papiergeld – Oder Bulle vs. „L-Kurve“

By StoneX Bullion

„Wir empfehlen unseren Kunden, sich für einen neuen, sehr langen Bullenmarkt bei Gold zu positionieren.“ Solita Marcellis gestrige Worte gegenüber CNBC waren deutlich. Und sie erzielten Wirkung. Denn Marcelli ist nicht irgendjemand. Sie leitet den Bereich festverzinsliche Anlagen, Währungen und Rohstoffe. Und zwar nicht bei irgendeiner Bank. Sondern bei JP Morgan.

Und Marcelli hat den Startschuss einer neuen Gold-Rallye bereits vernommen: „1.400 US-Dollar sind in diesem Jahr möglich.“ Und dies aus guten Gründen: Die Zinspolitik der Zentralbanken machen Gold zu einer starken Alternative. In einer Welt, die geflutet wird mit Papiergeld, sind Edelmetalle die Rettungsanker und die besten Instrumente zur Sicherung von Kaufkraft und Wohlstand. Das weiß auch Marcelli: „Gold ist eine großartige Versicherung in einem Umfeld, in dem Staatsanleihen historisch niedrige Renditen abwerfen.“ Dementsprechend sähe Gold „jeden Tag attraktiver aus“. Vor allem dann, wenn es in physischer Form gehalten wird. Darauf pochte James Steel, Chef-Rohstoff-Analyst bei HSBC, gestern in einem Bloomberg-Interview. Dann könne es seine Stärke als Versicherung am besten ausspielen. Diesen Ratschlag benötigt der weltgrößte Gold-ETF SPDR Gold schon lange nicht mehr. Hier wird die Theorie in die Tat umgesetzt. Auch am gestrigen Mittwoch stieg die vom ETF gehaltene Goldmenge – diesmal auf 841,92 Tonnen. Silber sollte hier aber nicht verkannt werden. Analyst David Morgan erklärte gegenüber „Future Money Trends“, dass auch für den kleinen Bruder von Gold der Bullenmarkt gerade erst begonnen habe: „Wir befinden uns nun endlich am Anfang des neuen Bullenmarktes. Tatsächlich werden nur wenige Leute glauben können, wie hoch die Edelmetalle wirklich steigen werden.“ Den Höhepunkt des Silberbullenmarktes prognostiziert er gegen Ende 2018. Bis dahin wird die Politik die Rallye noch ordentlich beschleunigen. Ungewiss ist weiterhin die Zukunft Griechenlands. Zuletzt sind die griechischen Gewerkschaften abermals in einen dreitägigen Streit getreten, nachdem die Parlamentarier des Landes für weitere Sparmaßnahmen gestimmt hatten, um damit weitere Finanzhilfen zu ermöglichen – Geld, welches vor allem für den Schuldendienst des Staates aufgewandt wird. Und auch in Asien sieht längst nicht mehr alles so rosig aus wie noch vor ein paar Monaten. Trotz heißlaufender Druckerpressen der chinesischen Zentralbank meldet das Reich der Mitte stetig verschlechternde Wirtschaftsdaten. Zuletzt sanken die Importe des Landes um elf und die Exporte um zwei Prozent. Und selbst die medialen Staatsorgane des Landes haben die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung anscheinend begraben. Die staatliche Tageszeitung „People‘s Daily“ schrieb unlängst: „Nach umfassender Beurteilung der Lage ist festzustellen, dass die wirtschaftliche Erholung unseres Landes nicht einer U-Form oder einer V-Form gleichen kann, sondern dass die Kurve einem L ähneln wird.“

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